Manuel Haltner
Mein Name ist Manuel. Ich bin 45 Jahre alt und wohne zurzeit im Appenzellerland – ursprünglich bin ich aus dem Rheintal. Die Natur faszinierte mich schon in Kindertagen. Lieber baute ich Hütten, kletterte auf Bäume, tobte draussen herum und staute Wasser, als Schulhausaufgaben zu machen. Heute verstehe ich auch weshalb.
Vor einiger Zeit stiess ich bei meiner Suche im Internet auf eine Überlebensschule, in der man Fertigkeiten der Naturvölker erlernen kann. Ich war auf Anhieb begeistert und beschloss, mich für den Grundkurs anzumelden. Es war eine meiner besten Entscheidungen. Dieser Grundkurs begeistert mich so sehr, dass ich fast weinen könnte, weil mir dadurch bewusst wurde, wie weit ich mich doch von der Natur mit den Jahren entfernt habe. Obwohl ich ja als Kind fast alles tat, um einfach irgendwie in der Natur zu sein.
Nach dem Grundkurs ging ich mit meiner Freundin auf eine vierwöchige Fernwanderung nach Schweden. Während dieser Wanderung auf dem «Kungsleden» kam ich an einen Ort, an dem absolute Stille war. Man hörte wirklich gar nichts, weder Wind, Wasser noch Vögel. In diesem kurzen Moment wurde mir glasklar, dass ich zu dem Wissen der Naturvölker zurückfinden will. Ich beschloss als erstes die Ausbildung zum Überlebenstrainer zu machen und mir als zweites dieses wertvolle Wissen über Bücher anzueignen. Mein Nachbar erkannte dies irgendwie und lieh mir ein Buch von Wolf-Dieter Storl. Obwohl ich keine Leseratte bin, verschlang ich dieses Buch regelrecht. Ich war von mir selber überrascht. Herr Storl hat meine Begeisterung für die Natur noch weiter entfacht. Ein Buch nach dem andern folgte zu diesem Thema, darunter Bücher von Clemens G. Arvay (Biologe), Tom Brown Jr. (Naturalist) und Ralph Müller (Vogelexperte). Auch Hörbücher von Peter Wohlleben (Förster) und Jürgen Gerzabek (Überlebensexperte) begeisterten mich zusätzlich. Ich vertiefte mich autodidaktisch in die Pflanzenkunde und in Lebensweisen der indigenen Völker. Mittlerweile habe ich die Ausbildung zum Überlebenstrainer erfolgreich abgeschlossen und bin bis jetzt auch Ehrenamtlich in dieser Überlebensschule bei den jährlichen Survival-Grundkursen aktiv dabei. Meine Hauptaufgabe ist es dabei, die Wahrnehmung bzw. Achtsamkeit zu stärken.
Wie ihr vielleicht schon anhand meiner Fotogalerie erkannt habt, fotografiere ich sehr gerne. Es gab mal eine Zeit, während der ich mich darin vertiefte und mir tolle Fotos gelangen. Damals war meine Ansicht: «Nur mit guter Technik und Ausrüstung gibt es auch ansehnliche Fotos». Heute stelle ich fest, dass dies nicht ganz stimmt. Es braucht auch anderes, nähmlich Wahrnehmung, Erkennen wie auch Wertschätzung. Weshalb schreibe ich das jetzt? Ich habe bemerkt, dass das Fotografieren damals ein weiterer unbewusster Akt meinerseits an die Natur war. Die Natur rief mir damals schon und das tat sie schon immer, ich habe sie nur nicht gehört. Heute ist meine Wahrnehmung geschärft, um dem Ruf der Natur zu folgen.